2015/10/15

Ein Neuanfang

Es gibt gute Neuigkeiten.

Vor wenigen Tagen habe ich einen Termin in einem psychiatrischen Zentrum gehabt und dem dort behandelnden Arzt, einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, noch einmal meine derzeitige Situation geschildert.

Dieser reagierte glücklicherweise sehr verständnisvoll und machte mir den Vorschlag wieder mit Ergotherapie zu beginnen. Ich habe nämlich noch immer große Schwierigkeiten bestimmte alltägliche Aufgaben wie z.B. das Telefonieren zu erledigen, mit den immer wiederkehrenden Reizüberflutungen umzugehen, abzuschalten und zur Ruhe zu kommen oder auch mich längere Zeit auf etwas zu konzentrieren. Zudem möchte er sich dafür einsetzen, dass ich in naher Zukunft eine tiefenpsychologische Psychotherapie (was für ein kompliziertes Wort!) beginnen kann.

Doch es gibt noch mehr gute Neuigkeiten.

Ich habe bereits die ersten zwei Stunden Ergotherapie gehabt.

Das hat sich alles ganz kurzfristig entschieden. In der Praxis hat nämlich gerade zufällig eine neue Ergotherapeutin angefangen zu arbeiten und konnte dadurch den einen oder anderen Patienten von der Warteliste übernehmen. Unter anderem auch mich.

Die Aufregung war daher ziemlich groß!

Kurz vor dem anstehenden Termin bin ich noch einmal gemeinsam mit Marc den Weg zu der Praxis mit Bus und Stadtbahn abgefahren, da diese sich in einem Stadtteil befindet, in dem ich bisher kaum gewesen bin. So musste ich mir keine großen Gedanken mehr über den Weg dorthin machen und konnte mir vor Ort schon einmal einen ersten Eindruck von der Praxis verschaffen (Türen und Klingeln können manchmal zu meinen größten Feinden werden, wenn ich aufgeregt bin).

In den ersten beiden Stunden habe ich meiner Ergotherapeutin erst einmal ein bisschen was über mich erzählt. Daraufhin haben wir gemeinsam angefangen mithilfe eines Fragebogens Ziele zu erarbeiten und aufzuschreiben, die wir in den kommenden Stunden erreichen wollen. Außerdem hat sie mir noch einmal das Klopfen gezeigt. Eine Entspannungsübung, die ich z.B. durchführen kann, wenn ich aufgeregt bin.

Ich freue mich schon auf die weiteren Stunden dort und bin ganz gespannt, was noch alles auf mich zukommen wird.

Im Moment habe ich erst einmal 10 Stunden Ergotherapie à 60 – 75 Minuten verordnet bekommen. Doch weitere Stunden werden ganz sicher folgen.

Ein Neuanfang ist gemacht! Und das ist ein wirklich gutes Gefühl! Nun muss ich nur noch all meinen Mut zusammennehmen und bei der Psychotherapeutin anrufen, welche mir vom psychiatrischen Zentrum empfohlen wurde, um einen Termin für ein Erstgespräch zu machen. Aber das schaffe ich auch noch!

Das Angebot seitens des Persönlichen Budgets, die Kreativschule zu besuchen, habe ich übrigens erst einmal abgelehnt.

Nadine


Frittenbude – Die Möglichkeit eines Lamas

Ist das nun alles schwarz-weiß oder war es sehr bunt
Es ist nicht klug oder schlau, es geht um laut oder stumm
Und auch um ja oder nein, es geht um Mensch oder Maus
Es ist Tagaus und Tagein, einfach Tagein und Tagaus
Wie dieser Marathonlauf um den Platz an der Sonne
Und wir tragen ihn aus auch wenn wir niemals ankommen
Wir schlagen uns auch dazu die Nacht um die Ohren
Um nicht zu vergessen, zu wissen, sonst geht alles verloren
Wir haben es schon vor jenen Jahren gewusst
Das ist das hier und das jetzt, ist der erhabende Stuss
Der für uns die Welt ist, der für uns zählt und das fällt nicht
Mal so sehr aus dem Rahmen wie wir immer dachten
Es ist alles ganz einfach Kein Drama
Da ist er, der Wind, die Möglichkeit eines Lamas
Die nächste Phase, der nächste Abschnitt dieser endlosen Straße

Diese Straße, sie führt dich irgendwo hin
Vielleicht führt sie dich aber auch nirgendwo hin
Aber Nirgendwo muss ja auch irgendwo sein
Und irgendwann findet jeder mal Heim


Wir sind nicht immer dagegen, aber auch selten dafür
Was helfen uns Worte und Reden, man muss das Leben schon spürn'
Wir wollen mehr als euch lieb ist und geben mehr als wir können
Wir sind erst wirklich zufrieden wenn wir durchbrechen
Wenn wir ausbrechen, wir drängen hinaus, wir laufen hinab und rennen hinauf
Auf dem vom Tag warmen Dach über der schlafenden Stadt
Sind wir gelegen und träumten, was ist davon geblieben?
Wir wollten das Leben erleben, alle Monster und Riesen im
Armrücken besiegen, bis die Sonne uns auffrisst und am Ende ein Meer
Diese Straße ist alles, diese Straße ist mehr
Mehr als schwarz-weiß, mehr als nur Teer
Mehr als schwarz-weiß, mehr als nur Teer

Tage, Jahre fahren vorbei
Tage, Jahre. Tage, Jahre
Tage, Jahre. Tage, Jahre

Diese Straße, sie führt dich irgendwo hin
Vielleicht führt sie dich aber auch nirgendwo hin
Aber Nirgendwo muss ja auch irgendwo sein
Und irgendwann findet jeder mal Heim [2x]


2 Kommentare:

  1. Das ist toll! Gut, dass es weiter geht! Anders als geplant, aber auch gut =) Ich bin wirklich gespannt was ihr dann so macht in der Ergo!

    Außerdem bin ich neugierig- wie geht denn das mit dem Klopfen als Entspannungsübung? Wen oder was musst Du klopfen?

    Liebe Grüße
    Das Huhn

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    1. Beim Klopfen klopft man mit den Fingern auf verschiedene Akupunkturpunkte seines Körpers wie z.B. an der Hand oder im Gesicht. Außerdem sollte ich in meiner letzten Ergotherapiestunde anschließend die Augen in verschiedene Richtungen rollen, ein Lied summen und von sieben rückwärts zählen.

      Ich muss gestehen: all das klingt zuerst sehr albern, tut mir aber jedes Mal sehr gut. :)

      Wenn du gerne mehr darüber erfahren möchtest, dann schau doch einfach mal auf der Internetseite von Michael Bohne vorbei. Der gute Mann hat das Klopfen nämlich erfunden.

      http://www.dr-michael-bohne.de/Was-ist-Pep.39.0.html

      Von ihm stammt auch das Buch „Bitte klopfen“, in dem noch einmal genauer erklärt wird, was das Klopfen ist, wogegen man das Klopfen verwenden kann und wie das Klopfen funktioniert. Das Buch wurde mir sowohl von meiner Verhaltenstherapeutin (da habe ich das Klopfen das erste Mal kennenlernen dürfen), als auch von meiner neuen Ergotherapeutin empfohlen. Ich selbst besitze es noch nicht, möchte es mir aber bald ganz unbedingt zulegen.

      Vielleicht wäre das ja auch etwas für dich? :)

      Liebe Grüße,
      Nadine

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